Sonntag, 27. November 2011

Der Abend kommt. Die Stimmung sinkt.

Warum werde ich neidisch, wenn ich Mädchen sehe, die dünner sind als ich? Warum? Ich sollte doch froh sein, so auszusehen, wie ich aussehe. Oder sehe ich so scheiße aus? Ana! Raus aus meinem Kopf. Du gehörst dort nicht hin. Es ist meiner. Meiner ganz allein.
Ich möchte schreiben. Aber was genau? Eure Texte sind immer so perfekt. Sprachlich wundervoll. Und meine? Nichts. Ich möchte das auch können.
Ich bin innerlich sehr aufgewühlt. Ich glaube, es ist die Ungewissheit mit der Klinik. Wann wird es (endlich) losgehen? Was geschieht diesmal? Worauf lasse ich mich ein? Welche Menschen sind nun dort? Wie reagiert die Pflege auf mein schnelles zurückkommen? Was werde ich dort tun? Wie werde ich mich verhalten?
Wenn ich im Bett liege, was ich eigentlich den ganzen Tag tue, denke ich an meine bevorstehende Zeit. Was wird wohl die Waage anzeigen? Welche Regeln werden diesmal aufgestellt?
Ich habe mir schon überlegt, dass ich in AT Holz möchte. Dort möchte ich eine Lampe bauen. Büro bin ich unterfordert. Textil kriege ich Flashbacks vom Leiter. Papier und Pappe ist mir zu anstrengend. Der Perfektionismus. Also Holz, denn auf draußen arbeiten und Wäsche machen habe ich keine Lust. 
Und in ET will ich etwas schönes mit meinem Namen machen. Ich muss ihn mir näher bringen. Positiv. Denn ich mag meinen Namen nicht. Aber er gehört ja schließlich zu mir.
Und mein Verhalten? Hm... ich will ruhiger sein. Nicht so aufgewühlt und überdreht wie letztes Mal. Ich möchte meine Gefühle rauslassen können. Das möchte ich, ja. Aber ich glaube es wird mir nicht gelingen. Gefühle sind so eine Sache bei mir. Schwierig. 
Ich hoffe, dass ich nicht auf ein Drei-Bett-Zimmer komme. Das halte ich einfach nicht aus. Es ist schon so schwer in einem Zwei-Bett-Zimmer. Aber ich muss nehmen, was frei ist. Wenn ich schon so schnell dran kommen darf. Ich hoffe einfach. Mehr bleibt mir ja auch gar nicht übrig. 
Mir ist gerade sehr kalt. Ich war schon duschen... aber jetzt ist mir wieder kalt. 
Immer wieder wird man mit dünnen, hübschen Mädchen konfrontiert. Überall sind sie. Auf jeder Straße. Auf allen Seiten im Internet. Wie kann man sich von ihnen lösen, wenn sie doch überall anwesend sind? Wie sich distanzieren? Wie ausblenden?

"Geht es dir gut?"
"Ja, sicher. Warum sollte es mir nicht gut gehen?"
"Du siehst so traurig aus."
"Ach, es ist einfach alles nur ein bisschen schwer in meiner Familie. Das schlaucht nur ein bisschen. Aber es ist sonst alles okay."
"Gut."

Lüge. Alles Lügen. Ich lüge ständig. Ein gutes Mädchen tut das nicht. Ein anständiges Mädchen tut das nicht.
Mir geht es gut. Lüge. Mir geht es schlecht. Zu schlecht.

Oh, can`t you see? Inside I`m dying.....
So, please... help me.


3 Kommentare:

  1. oph gott sina, die bilder sind schrecklich, nimm sie raus :O

    und ja klinik sit scheiße und schwer.
    und das mit den dünnen mäödchen, meinst du es geht dir alleine so?
    sicherlich nicht. ja es ist schwer.
    aber du kriegst das hin.

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  2. Es kommt immer darauf an, was du siehst. Es laufen mehr kurvige, gesunde und glückliche Mädchen durch die Gegend als Dünne. Schau dich um! Keine von ihnen ist weniger schön, nur weil sie ein paar Gramm mehr wiegt. Und ich glaube, du bist ein toller Mensch.

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  3. Gott, nimm diese Bilder raus. Du zerfließt echt im Selbstmitleid. Früher habe ich mal gerne deinen Blog gelesen. Ich sollte es lassen.

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